Flächendeckender Lärm und Infraschall – Krank durch Windräder?

In unserem Nachbarland Frankreich wurden jetzt nach einem Gerichtsentscheid Genehmigungen für Windanlagen sogar rückwirkend aufgehoben. Begründung dafür: Die Bürger würden in unzumutbarer Weise vom Lärm belästigt. Dort messen die Richter den akustischen Beeinträchtigungen der Windräder einen erheblich höheren Einfluss auf die Gesundheit der Anwohner bei als in Deutschland.

Bereits 2021 hatte ein französisches Appellationsgericht Klägern, die in der Nähe von Windrädern wohnen, Recht gegeben, dass der Betrieb der Windanlagen zu Veränderungen des Gesundheitszustandes geführt hat. Die ersten gesundheitlichen Symptome traten bei den Betroffenen nicht sofort auf, sondern erst im Laufe der Zeit nach und nach. Bei jeder mehrtägigen Reise verschwanden die Symptome dann wieder. In einem Berufungsverfahren erklärte das Gericht, dass die Kläger unter dem sogenannten Windturbinensyndrom leiden, das auf tieffrequenten Schall und Infraschall zurückzuführen ist. Den Klägern wurde ein Schadensersatzanspruch in Höhe von 128.000 Euro zugesprochen.

Bemerkenswert ist laut Medienberichten, wie es dem öko-industriellen Komplex und der grünen Öko- und Klimalobby in Deutschland bisher komplett gelungen ist, die gut dokumentierten Gesundheitsgefahren durch Windräder massiv unter den Tisch zu kehren und aus der öffentlichen Diskussion herauszuhalten.

Fakt ist, die Anlagen der Windindustrie sind heute viel größer als noch vor 20 Jahren. Aus Sicht von Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie an der Universität Mainz, müssen deswegen dringend neue Studien und Untersuchungen über die größeren Auswirkungen dieser gigantischen Windräder gemacht werden, da diese deutlich höhere Infraschalldrücke mit entsprechend gefährlichen Auswirkungen auf Organe und Körperzellen erzeugen können.

Der Biologe Wolfgang Müller hatte in seinem bereits 2019 erschienen Buch „Krankmacher Windkraftanlagen? – Auswirkungen des Infraschalls auf unsere Gesundheit“ die wesentlichen Ergebnisse aller weltweiten Untersuchungen dokumentiert. Die teilweise 200 Meter hohen Windanlagen überziehen demnach das gesamte Land mit einem deutlichen Schallteppich, der von der unteren Hörgrenze bis in den nicht hörbaren Bereich reicht und vom menschlichen Körper wahrgenommen wird. Doch wer sich in Deutschland über die Windenergie informieren möchte und den Beteuerungen des Bundesumweltministeriums und der Länderministerien mit ihren zugehörigen Landesumweltämtern und -anstalten glaubt, wird laut Müller hinters Licht geführt. Es gibt molekulare Mechanismen, mit deren Hilfe Körperzellen mechanische Kräfte erfassen und biochemische Vorgänge in den Zellen anstoßen. Auch Infraschall der Windräder gehört zu solchen mechanischen Kräften. Das bedeutet: Der Körper reagiert äußerst sensibel auf Druckereignisse auch ohne, dass wir es direkt merken. Die Wirkungen machen sich auf längere Zeit bemerkbar.

Fachleute wie Dr. Rico Faller, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, erwarteten, dass das französische Urteil jetzt auch in Deutschland Veranlassung geben dürfte, die Rechtsprechung konsequent weiterzuentwickeln. Doch geschehen ist bisher nichts. Anwohner in der unmittelbaren Nähe von Anlagen der Windindustrie müssen sich in Deutschland aktuell weiter den möglicherweise bestehenden Gesundheitsgefahren aussetzen – oder gar wegziehen. Hier ist aus unserer Sicht dringender Handlungsbedarf gegeben. Wir brauchen in Deutschland bzw. EU-weit dringend neue umfassende und neutrale Studien und Untersuchungen, die mögliche Gesundheitsgefahren durch Windanlagen auf Mensch, Tier und möglicherweise auch auf das Klima/Klimaveränderung untersuchen. Bei entsprechenden Ergebnissen muss  auch in Deutschland sowie in allen anderen europäischen Ländern die Energiewende komplett neu gedacht werden.